Dienstag, 7. August 2007

North & South (2004)

Die junge Margaret Hale (Daniela Denby-Ashe) wächst ganz behütet im Süden Englands auf. Als Pfarrerstochter genießt sie einige Privilegien. Doch von einem Tag auf den anderen bricht ihr Vater Richard (Tim Pigott-Smith) plötzlich mit der Kirche und gibt seine Stelle auf. Der Familie bleibt nichts weiter übrig, als ihm in die nordenglische Industriestadt Milton zu folgen. Margaret kann sich mit der neuen Umgebung nur schwer abfinden. Die sozialen Unterschiede sind hier überdeutlich und sie kann das tägliche Elend der Arbeiterfamilien kaum mit ansehen. Deshalb entschließt sie sich, für diese Menschen zu kämpfen. Ihr erklärter Feind ist der Fabrikbesitzer John Thornton (Richard Armitage). Zunächst versucht sie noch, vernünftig mit ihm über die Verbesserung der Arbeitsbedingungen zu reden, doch er schenkt ihr kein Gehör. Trotzdem ist er beeindruckt von ihrem unbezähmbaren Temperament. Auch Margaret muss ihm Respekt zollen, als sie mehr über seine Vergangenheit erfährt, die ihn zu so einem rigorosen und scheinbar umbarmherzigen Mann gemacht hat.
Inzwischen wird ihr Kontakt zu den Fabrikarbeitern immer enger, die Menschen kommen mit all ihren Sorgen nun zu Margaret. Doch auch ihr teilt das Schicksal kein leichtes Los zu. Als ihre Mutter erkrankt und dem Tode nahe ist, würde sie ihr zu gerne einen letzten Wunsch erfüllen: Noch einmal ihren Sohn Frederick sehen. Doch der lebt in der Verbannung, seine Rückkehr nach England könnte der ganzen Familie gefährlich werden. Inzwischen nähern sich Margaret und John ein wenig an, um tatsächlich bessere Arbeitsbedingungen auszuhandeln. Doch ihr Verhältnis bleibt gespannt. Nun trifft es die junge Frau besonders hart. Kurz nach ihrer Mutter, verstirbt auch ihr Vater. Ein Freund der Familie, Margarets Patenonkel sorgt nun für sie. Bei einer gemeinsamen Reise in ihre südenglische Heimatstadt muss sie aber feststellen, dass sich auch hier einiges verändert hat. Sie fühlt sich auch dort nicht mehr zu Hause und vermisst ihre Bekannten in Milton. Doch was soll eine mittellose Frau nur machen? Genau jetzt zeigt sich das Schicksal wider gütig: Ihr Patenonkel will den Rest seines Lebens in Südamerika verbringen und überschreibt ihr sein Vermögen. Mit diesem Erbe kehrt Margaret nach Milton zurück, denn dort gibt es jemanden, der schon lange auf sie wartet...

Eine wunderschöne BBC Verfilmung des gleichnamigen Romans von Elisabeth Gaskell. Absolut sehenswert...

Donnerstag, 2. August 2007

Die 12 Geschworenen (1957)

"It's not easy to raise my hand and send a boy off to die without talking about it first.”
"Es ist nicht einfach die Hand zu heben und einen Jungen in den Tod zu schicken, ohne vorher darüber geredet zu haben."

Sechs Tage nach Beginn eines Mordprozesses, in dem ein 18-jähriger Puertoricaner aus den Slums des kaltblütigen Mordes an seinem Vater beschuldigt wird, ziehen sich die zwölf Geschworenen in das Geschworenenzimmer (engl. jury room) des Gerichts zurück, um über das Urteil zu beraten. Der Prozess scheint durch zwei Zeugenaussagen eindeutig gegen den Beklagten entschieden zu werden, doch im ersten Wahlgang enthält sich der Geschworene Nr. 8 als einziger der zwölf Geschworenen der Stimme, während die anderen elf den Jungen für schuldig erklären. Geschworener Nr. 8, im wahren Leben Architekt und Vater dreier Kinder, kann nicht sagen, ob der Angeklagte unschuldig ist, kann aber auch nicht eine eindeutige Schuld bei dem vermeintlichen Mörder erkennen, der seinen Tod auf dem elektrischen Stuhl finden wird, sollte es zu einem einstimmigen Schuldspruch kommen. Im Verlauf des Films rekonstruiert Geschworener Nr. 8 – unterstützt von denjenigen, die sich bereits auf seiner Seite befinden – den angeblichen Tathergang und deckt Ungereimtheiten in der Beweisführung der Staatsanwaltschaft auf.

Ein schwüler Tag, ein Raum und 12 Menschen, die über Leben und Tod eines jungen Puertoricaners entscheiden sollen. Das alles zusammen ergibt einen dichten und intensiven Film.
Hier ein Ausschnitt des Films in englisch. Natürlich gibt es die DVD auch in deutsch.

12 Uhr Mittags (1952)

Will Kane steht kurz vor dem Ende seiner Amtszeit als Town Marshall und ist im Begriff, zusammen mit seiner jungen Frau die Stadt zu verlassen. In diesem Moment erhält er die Nachricht, dass ein von ihm vor fünf Jahren ins Gefängnis gebrachter Mann, Frank Miller, nach seiner Begnadigung mit dem 12-Uhr-Zug in die Stadt kommen wird, um sich zu rächen.
Obwohl Kane die Möglichkeit hätte, die Stadt noch vor Ankunft des Zuges zu verlassen, läuft er nicht davon. Er zieht es vor, auch im Hinblick auf seine junge Frau, sich jetzt dem Kampf zu stellen, als den Rest seines Lebens davonlaufen zu müssen. Während sich der Richter in Sicherheit bringt, versucht Kane, in der Stadt Hilfskräfte zu finden, wird aber schändlich im Stich gelassen. Ein alter Freund lässt sich verleugnen, der alte Marshall fühlt sich unfähig zur Hilfe, im Saloon begegnet man ihm mit offener Feindseligkeit, und in der Kirche weigert sich der Pfarrer, die Menschen zum Töten aufzufordern. Viele Freunde fordern ihn auf, die Stadt zu verlassen, so auch sein Deputy, der ihn niederschlagen will, um ihn aus der Stadt zu schaffen. Selbst seine Frau Amy wendet sich gegen ihn, weil es ihr Quäkerglaube verbietet, Gewalt anzuwenden.

Es ist nicht einfach nur ein Western, den ich hier vorstelle, es ist der Western. Ausgezeichnet mit 4 Oskars (u.a. für den Hauptdarsteller Gary Cooper) und 4 Golden Globe gehört er zu den Klassikern der Filmgeschichte.
Die Titelmusik ist ein richtiger Ohrwurm. Geschrieben hat sie Dimitri Tiomkoin, ein russisch/ukrainischer US- amerikanischer Filmkomponist, der für diese Leistung einen Oskar bekam.
Ich zeige Euch hier eine Diashow, da ich leider keinen guten Trailer gefunden habe.

Montag, 30. Juli 2007

Miss Potter (2007)

London, Anfang des 20. Jahrhunderts: Seit ihrer Kindheit ist Beatrix Potter eine passionierte Malerin und Geschichtenerzählerin. Im Laufe der Jahre werden ihre Figuren für sie zu den Freunden, die sie niemals hatte. Einsam ist das Leben im Haus ihrer Eltern Rupert und Helen Potter, bei denen Beatrix noch mit Mitte 30 lebt, da sie kein Interesse daran hat, zu heiraten. Doch das soll sich bald ändern: Als Miss Potter „Die Geschichte von Peter Hase“ bei einem lokalen Verlag vorstellt, erfüllt sich nicht nur der Traum, ihr Werk zu veröffentlichen. In ihrem Verleger Norman Warne(findet sie die Liebe, von der sie nie zu träumen gewagt hatte. Beatrix vornehme Familie jedoch ist von dieser Romanze alles andere als begeistert...

Ein wirklich schöner Film...

Sonntag, 29. Juli 2007

Der Hofnarr (1956)

Hubert Hawkins (Danny Kaye) ist Mitglied einer Rebellengruppe um den 'Schwarzen Fuchs' (Edward Ashley), die dem wahren König England's zu seinem Recht verhelfen will. Der König ist allerdings noch ein Baby, welches ein purpurnes Muttermal am Po trägt. Hawkins und Jean (Glynis Johns), der weibliche Captain der Truppe, sollen das Kind in Sicherheit (nach Frankreich) bringen.
Unterwegs fassen sie den verwegenen Plan, dass Hawkins in das Schloss des Königs Roderick I. (Cecil Parker) eindringen soll, um dort an den Schlüssel zu einem Geheimgang zu gelangen, der vom Wald in das Schloss führt. Der Schwarze Fuchs und seine Leute könnten daraufhin das Schloss einnehmen. Der plötzlich auftauchende Giacomo (John Carradine), anscheinend ein Hofnarr, bringt die beiden auf die Idee, dass Hawkins sich als eben dieser Giacomo ausgeben soll - eine perfekte Tarnung, wie es scheint. Giacomo wird außer Gefecht gesetzt und Hawkins schlüpft in seine Rolle.
Giacomo wird jedoch von dem verräterischen Sir Ravenhurst (Basil Rathbone) erwartet, der Giacomo als Killer seiner Erzrivalen Brockhurst, Finsdale und Pertwee angeheuert hat...
Die Hexe Griselda (Mildred Natwick) verspricht der unglücklichen Prinzessin Gwendolyn (Angela Lansbury), die mit dem grimmig-grässlich-grausamen Sir Griswold (Robert Middleton) verheiratet werden soll, dass eben dieser Giacomo ihr Traumprinz sei. Sie hypnotisiert Hawkins, der daraufhin - per Fingerschnippen - zum stürmischen Liebhaber wird und mit Gwendolyn eine Flucht vereinbart...

Wirklich ein lustiger Film mit einem hervorragenden Danny Kaye.
Hier eine Szene mit dem legendären Wortspiel: Der Kelch mit dem Elch, der Becher mit dem Fächer und der Pokal mit dem Portal....

Die Schöne und das Biest (1945)

Es war einmal ein reicher Kaufmann, der lebte zusammen mit seinen 3 Töchtern und seinem Sohn. Bella (Josette Day) verrichtete die ganze Arbeit und wurde von ihren Schwestern schikaniert. Als ihr Vater ihr eine Rose aus einem verwilderten Schlossgarten mitbringen wollte, stellte ihn ein schreckliches Monster vor die Wahl zu sterben oder eine seiner Töchter zu opfern. Bella ging auf das Schloss des Monsters, abgestoßen von seiner Häßlichkeit, aber gerührt von seiner Anhänglichkeit. Seine Heiratsanträge wies sie jedoch zurück. Erst als ihre neidischen Schwestern planten, das Monster auszurauben und zu töten, und dabei der Freund Bellas den Tod fand, löste sich der Fluch, der auf dem Monster lag, und es wurde zum schönen Prinzen.

Ein Meisterwerk des Regisseurs Jean Coucteau, der in seinen Filmen, wie auch hier, einige surrealistische Elemente mit aufnahm. Da der Film streckenweise etwas unheimlich ist, habe ich ihn auch nicht in der Kategorie für Kinder gestellt.
Ich habe hier eine schöne Szene im Internet gefunden, in der Belle zum ersten Mal das Schloß des Monsters betritt.

Donnerstag, 26. Juli 2007

Der große Diktaor (1940)

Tomania wird mit eiserner Hand vom Diktator Adenoid Hynkel regiert. Uniformen, Aufmärsche und eine gewaltige Aufrüstung: Man will die Welt erobern. Unbarmherzig verfolgen Hynkel und seine Schergen die Juden im Land, für die kein Platz sein soll im tomanischen Reich.
Von all dem weiß der kleine jüdische Friseur nichts, der nach 20 Jahren aus dem Hospital entlassen wird. Nach seiner Verwundung im Ersten Weltkrieg hat er das Gedächtnis verloren. Es ist ihm, als habe er erst gestern seinen Laden im jüdischen Ghetto verlassen. Woher soll er wissen, dass Hynkels Polizisten nun nach Gutdünken ungestraft plündern und zerstören dürfen?
Beherzt setzt er sich gegen die Übergriffe zur Wehr – und kommt nur durch ein Wunder mit dem Leben davon. Der Offizier Schultz, dem er im Ersten Weltkrieg das Leben gerettet hat, kommt zufällig vorbei, als Hynkels Schergen den renitenten Friseur kurzerhand aufhängen wollen. Er ist ein mächtiger Mann im neuen Tomania geworden und stellt den Friseur und dessen Freunde unter seinen persönlichen Schutz. Im Ghetto hält ein kaum mehr für möglich gehaltener Frieden Einzug.
Sogar für die Liebe ist wieder Zeit. Der Friseur ist ganz verzaubert von Hannah, dem Mädchen aus dem Nachbarhaus. Doch am Abend ihrer ersten Verabredung bricht die Katastrophe wieder ins Ghetto ein, schlimmer als je zuvor. Denn Schultz ist in Ungnade gefallen, weil er sich Hynkels Plänen zur Invasion des Nachbarlandes Osterlich widersetzt hat. Er flieht zu seinem alten Freund ins Ghetto. Dort versucht man alles, um Schultz zu retten. Doch schließlich wird er von Hynkels Männern gefasst und zusammen mit dem Friseur ins Konzentrationslager gebracht.
Hynkel muss derweil alles diplomatische Geschick aufwenden, um seinem Diktatoren-Kollegen Benzino Napaloni aus Bacteria beim Einmarsch in Osterlich zuvorzukommen. Beim Besuch Napalonis in Hynkels Palast wird eine Allianz geschlossen – der Weg für die tomanischen Truppen ist frei. Hynkel begibt sich, als Entenjäger getarnt, ins Grenzgebiet.
Schultz und der Friseur entkommen in tomanischen Uniformen aus dem Konzentrationslager. Sie geraten in die Invasion Osterlichs. Doch die tomanischen Soldaten verwechseln den Friseur mit Hynkel. Und während der echte Diktator auf der Entenjagd von seinen eigenen Truppen als entlaufener KZ-Häftling verhaftet wird, führt man den Friseur auf den Paradeplatz von Osterlichs Hauptstadt. Er soll eine Rede halten. “Reden Sie”, fleht Schultz. “Es ist unsere einzige Hoffnung...”

Ein Meisterwerk von einem begnadeten Schauspieler. Kein anderer außer Charly Chaplin wäre imstande gewesen, Hitler so gut zu imitieren.
Ein Glanzstück der Kinogeschichte ist die sechs Minuten lange Rede des Diktators in einer zugleich böse und lächerlich klingenden Fantasiesprache.
Ich habe diese Rede Hynkels vo dem tosmanischen Volk im Internet gefunden und möchte sie Euch nicht vorenthalten.